Clearing – §§ 36ff, SGB VIII
Mit Hilfe des Clearings wird für Familien in Problemsituationen unter Einbezug der einzelnen Familienmitglieder und der zuständigen Mitarbeiter des Jugendamtes eine geeignete Form der Jugendhilfe herausgearbeitet, die eine adäquate Problembewältigung ermöglicht.
Die Dauer des Clearings beträgt entsprechend der gegebenen Situation 4 bis maximal 8 Wochen. Der Umfang der Intervention orientiert sich am individuellen Bedarf.
Ziele und Aufgaben
Der Prozess ist eine gemeinsame Suche nach Problemdefinitionen und Lösungsansätzen. Die sich hieraus ergebene prozessbegleitende Diagnostik beinhaltet zwei Schwerpunkte, die sich häufig berühren:
Erstens konzentriert sie sich auf den Willen des Klienten und seine Motivation bezüglich des gegebenen Problems, dann auf die vorhandenen oder entwickelbaren Fähigkeiten und schließlich auf Möglichkeiten, die in der eigenen Umgebung des Klienten vorhanden sind.
Zweitens wird gleichzeitig versucht festzuhalten, warum Motivation, Fähigkeit oder Möglichkeit des Klientensystems für eine Problembewältigung nicht ausreichen.
Hierdurch soll eine möglichst breite Übereinstimmung in der Einschätzung der gegebenen Situation erreicht werden, um eine von möglichst allen Beteiligten zu akzeptierende und als sinnvoll angesehene Hilfeform herausarbeiten zu können.
Zum Abschluss des Clearings wird ein detaillierter Bericht erstellt, in dem der Verlauf der Maßnahme sowie Empfehlungen für Jugendhilfemaßnahmen formuliert werden.
Elternwerkstatt(*) – §27 Abs. 2 SGB VIII
Heutzutage gibt es für alles Kurse …?!
Wer z.B. ein Auto fahren will, muss zunächst eine Fahrschule besuchen und einen Führerschein machen. Nur Kindererziehung lernt man nirgendwo – die soll einfach so klappen! Dabei ist sie eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt!
Die stellt im Rahmen der Elterngruppenarbeit eine besonders intensive Form der Elternbildung dar und ist als Angebot eingebunden in die flexiblen ambulanten Erziehungshilfen.
Die AWO bietet einen Kurs für Eltern, Elternteile oder andere maßgeblich an der Erziehung beteiligte Dritte, die bereit sind, sich über einen längeren Zeitraum von ca. einem bis anderthalb Jahren auf diese Form der monatlichen Gruppenarbeit einzulassen.
Das Zusammenleben zwischen Erwachsenen und Kindern ist nicht immer einfach, auch wenn alle nur das Beste wollen. Viele Eltern fragen sich:
„Warum macht mein Kind nur so etwas?“ „Was soll ich jetzt bloß noch machen?“
Wir wollen uns in diesem Kurs mit Fragen der Erziehung beschäftigen. Was passiert zwischen Eltern und Kindern? – Was läuft gut?- Was läuft nicht so gut? – Wie könnte manches besser laufen?
Ziel dieses Kurses ist es, mehr Verständnis füreinander zu
gewinnen und mehr Sicherheit im Umgang mit den Kindern zu erlangen.
Probleme werden immer wieder auftreten. Sie sind ein Teil unseres Lebens
und können nicht grundsätzlich verhindert werden. Wir können Probleme
nicht für sie lösen, aber wir können gemeinsam Wege erarbeiten, wie sie
Schwierigkeiten in ihrer Familie so angehen, dass am Ende alle
zufriedener sind- sowohl die Kinder als auch die Eltern.
Wichtig ist, dass sie regelmäßig teilnehmen. Natürlich ist es am besten, wenn beide Elternteile bzw. Sie und ihr/e Lebensgefährte/in teilnehmen.
Wir können für diese Zeit nach Absprache eine Kinderbetreuung anbieten. Die Elternwerkstatt wird von zwei Elterntrainern der AWO vor Ort angeboten, die langjährige Erfahrungen in der Arbeit mit Eltern und Kindern verfügen. Schon bald werden Sie die anderen Eltern gut kennen lernen und sich in der Gruppe vertraut fühlen.
Ziele und Aufgaben
- Vermittlung von praktischem Handwerkszeug für den Erziehungsalltag
- Vermittlung von Hintergrundwissen zur Entwicklung von Kindern
- Entwicklung und Erprobung von individuellen Handlungsmöglichkeiten für die eigene Familie und Lebenssituation
- Vermittlung elterlicher Kompetenz
- Vermittlung von Konfliktlösungsstrategien in der Erwachsenen-Kind-Beziehung
- Übung erfolgreicher Grenzsetzung in der Erziehung
- Hilfe bei Lern- und Leistungsschwäche von Kindern
- Funktion, Bedeutung und Umsetzung von familiären Regeln
- Verstehende zugewandte Eltern-Kind-Kommunikation
- Reflexion eigener Erziehungsvorstellungen
(*) = in Bad Sachsa Familienzentrum – im Regelangebot enthalten
Schulbegleitung
Im Rahmen von Integration und Inklusion begleiten unsere Fachkräfte nach Auftrag die Schüler im Unterricht als Unterstützer des Lehr- und Lernprozesses und als Vermittler zwischen Schule-Jugendhilfe-Eltern.